LINKED-FACTORY – Datendrehscheibe in der Smarten Fabrik

LINKED-FACTORY – Datendrehscheibe in der Smarten Fabrik

Die Produktionstechnik wird zunehmend von modernen Komponenten der Informations- und Kommunikationstechnik durchdrungen. Dadurch steht bereits heute eine große Menge unterschiedlicher Daten mit einem direkten oder indirekten Bezug zur Produktion für die Erfassung und Verarbeitung zur Verfügung. So gewinnt die Ressource »Daten« stetig an Bedeutung. Wie aber lassen sich diese verarbeiten und als Informationen so zur Verfügung stellen, dass sie in immer komplexeren Produktionsszenarien unterstützend wirken? Entscheidend dabei ist, dass diese Informationen zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Nur so wird eine flexible und damit ressourceneffiziente Produktion über die gesamte Prozesskette möglich. Diese zu organisieren, ist Aufgabe der »Linked Factory«. Dabei handelt es sich um eine Datendrehscheibe, die von den Digitalisierungsexperten des Fraunhofer IWU entwickelt wurde. Am Institut ist sie als Softwareplattform u. a. in der E³-Forschungsfabrik im Einsatz.

Die »Linked Factory« speist sich aus verschiedenen IT-Systemen der Fabrik – es fließen beispielsweise Daten aus einzelnen Maschinen, Kennwerte aus der Gebäudetechnik, der Logistik sowie den dafür wichtigen betriebswirtschaftlichen Parametern zusammen, um so ein virtuelles Fabrikabbild zu erhalten. Durch die Verknüpfung unterschiedlichster Daten werden daraus in Echtzeit neue Informationen generiert. Diese verbleiben nicht länger irgendwo, sondern werden schnellstmöglich und zielgerichtet weitergeleitet.

Wichtig dabei: Auch wenn große Datenmengen zu Informationen verarbeitet und bereitgestellt werden, muss der Umfang dieser so dosiert werden, dass vor allem Mitarbeiter bei ihren Aufgaben unterstützt und nicht zusätzlich belastet werden. »Kontextbasierte Bereitstellung« lautet hier das Schlüsselwort. Denn ein Fertigungsleiter benötigt andere Informationen als ein Maschinenbediener oder ein Instandhalter, der mit Wartungsarbeiten beschäftigt ist. Jeder Mitarbeiter wird also in Abhängigkeit von seinem Verantwortungsbereich versorgt. Welches Endgerät zur Mensch-Maschine-Interaktion benutzt wird, ist dabei unwichtig. Das gesamte Spektrum an mobiler Hardware ist denkbar – vom Laptop über das Tablet bis hin zum Smartphone.