Mobile Maschine

Was tun, wenn das Werkstück nicht zur Maschine kommt, weil es zu groß ist? Wissenschaftler des Fraunhofer IWU antworten: Dann muss die Maschine eben zum Werkstück kommen. Oder zu einer bestimmten Stelle am Großwerkstück. Beispiele für solche Fälle sind Teile von Windkraftanlagen oder Kränen. Oft müssen sie nur lokal bearbeitet oder nachbearbeitet werden. Dabei ist allerdings eine hochgenaue Ausführung erforderlich. Für gewöhnlich muss das Werkstück dann in Großbearbeitungsmaschinen eingelegt werden. Anstatt diese zu nutzen ist es jedoch effizienter und preiswerter, mit kleinen mobilen Einheiten zu arbeiten. Sie können an verschiedenen Positionen am Großbauteil eingesetzt werden, was als lokale Mobilität bezeichnet wird. Sie lassen sich aber auch zu verschiedenen Einsatzorten bringen. Dies nennt man globale Mobilität.

Da die kleineren und robusten Bearbeitungsmaschinen zu verschiedenen Einsatzorten gebracht werden können, sind sie besonders interessant für Instandhaltungszwecke. Denn mit ihnen lässt sich der Logistikaufwand senken, und das Transportrisiko für sehr teure Werkstücke entfällt ganz. Besteht irgendwo auf der Welt Bedarf an Instandhaltungsarbeiten, kann schnell reagiert werden, wodurch Anlagen nicht so lange still stehen. Das Fraunhofer IWU entwickelt ganzheitliche Konzepte für den Einsatz mobiler Maschinen, Kopplungsstrategien und Ansätze sowie entsprechende Bearbeitungsstrategien. Im Hinblick auf den industriellen Einsatz entstehen zudem Werkzeuge zur wirtschaftlichen und energetischen Bewertung mobiler Werkzeugmaschinen.

Die Idee zur mobilen Maschine geht zurück auf den Spitzentechnologie-Cluster »Energieeffiziente Produkt- und Prozessinnovation in der Produktionstechnik (eniPROD)«. Ziel der Initiative des Fraunhofer IWU und der Technischen Universität Chemnitz war es, durch Bündelung der am Wissenschaftsstandort Chemnitz vorhandenen Forschungsbereiche einen national und international sichtbaren Beitrag zur Umsetzung der Vision einer emissionsarmen Produktion bei gleichzeitiger Reduzierung des Energiebedarfs und Erhöhung der Ressourceneffizienz zu leisten.

Einblick in das Projekt

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