
Mit Tuschierpressen werden Umformwerkzeuge eingearbeitet. Die Siebenwurst Werkzeugbau GmbH Zwickau nutzt dazu die hydraulische Säulenpresse PYXS 500 F. Die Anlage wies eine unbefriedigende Stößelkippung auf, sodass die Einarbeitung speziell von Schneidwerkzeugen praktisch unmöglich wurde. Ursache war die Konfiguration des Hauptantriebes mit fünf parallel geschalteten Hydraulikzylindern sowie die ungünstige Gestaltung des Hydraulikbehälters und der Leitungen zu den Zylindern. Ein Team unseres Instituts und der HyPneu GmbH Chemnitz hat diese Presse bezüglich ihres Kippverhaltens überarbeitet.
Es wurden fünf zusätzliche hydraulische Steuerblöcke projektiert, gefertigt und montiert, mit denen das Bewegungsverhalten der fünf Zylinder getrennt voneinander beeinflusst werden kann. Zur Modernisierung gehörte der Einbau eines neuen Behälters und eine verbesserte Verrohrung zwischen Zylindern und Behälter. Damit können die Strömungsverhältnisse im Behälter und das Saugverhalten optimiert sowie die erforderliche Ölreinheit gewährleistet werden. Die SPS-Software und Hardware wurden für eine Kommunikation mit den zusätzlichen Hydraulikkomponenten erweitert. Damit wird eine Kippregelung in bestimmten Phasen des Funktionsablaufs möglich.
Das Kippverhalten der Maschine hat sich während der aktiven Bewegung im Werkzeug auf Werte kleiner 0,1 mm/m verbessert. Die Modernisierung erfolgte ohne Eingriff in die sicherheitsrelevanten Maschinenbaugruppen. Die Lösung ist auf ähnliche Anwendungen übertragbar.