Chemnitz: noch bis 27. August Hauptstadt für Wasserstoff-Rennsportbegeisterte
Seit 21. August wird im »Kraftverkehr« Chemnitz das Weltfinale des Wasserstoff-Grand Prix in mehreren Rennklassen ausgetragen. Über 60 Teams mit Schüler(innen) und Student(inn)en aus 23 Ländern kämpfen in vier Rennklassen um die Titel als weltbeste Youngster-Piloten. Mit Ausnahme der Sprint-Kategorie geht jeweils das Team als Sieger von der Rennstrecke, das mit seinem funkgesteuerten Racer die meisten Runden innerhalb von bis zu sechs Stunden zurückgelegt hat. Für das heutige Rennen gab Sachsens Kultusminister Conrad Clemens den Startschuss.



Veranstalter sind die Referenzfabrik.H2 des Fraunhofer IWU, Horizon Educational und die H2GP Foundation. Wichtigstes Ziel des Events ist es, die Wissenschaftlerinnen und Ingenieure von morgen erfolgreich für den Energieträger der Zukunft zu begeistern: mit Rennsportfeeling für Schüler, Auszubildende und Studierende. Kleine Teams aus je drei bis fünf Jugendlichen und einer betreuenden Lehrkraft treten nach erfolgreich absolvierten Landesausscheiden noch bis kommenden Mittwoch in den Serien Sprint, Stock, Hybrid und Prototype gegeneinander an; den Abschluss bildet am 27. August ein Rennen speziell für Schülerinnen und Studentinnen in MINT-Fächern.
Das Besondere am Wasserstoff-Grand Prix
Das Besondere beim Wasserstoff-Grand Prix ist, dass es weniger auf maximale Geschwindigkeit ankommt. Die zur Verfügung gestellten Hydrostiks à 1 Gramm Wasserstoff müssen möglichst weit reichen. Neben der Auszeichnung für die meisten zurückgelegten Runden gibt es weitere Preise für Teamgeist, Design, Innovationskraft, die Präsentation und die Boxenstrategie. Für die Optimierung der Rennfahrzeuge – vor allem in Sachen Gewicht und Aerodynamik – hatten die Teams bereits vor den Landesausscheiden mehrere Monate Zeit. Denn um ein frei verkäufliches Modellfahrzeug in einen echten Racer zu verwandeln, ist viel Tüftelarbeit gefragt. Umso besser, wenn Vorjahresteilnehmer, engagierte Lehrkräfte und – im Falle der deutschen Teams – erfahrene Fraunhofer-Ingenieure wertvolle Tipps geben können. Dabei ging es um Fragen wie: Muss unser Wasserstoff-Renner noch abspecken? Wie teilen wir uns das Rennen am besten ein, wie ist der goldene Schnitt zwischen Verbrauch und Geschwindigkeit? Sind unsere Autos robust genug für den harten Renneinsatz? Ist unsere Boxenstopp-Strategie zum Austausch der Hydrostiks siegfähig?
Rennklassen
· Das Sprint-Rennen wurde am 21. August als erster Wettbewerb ausgetragen. Bewegt wurden sehr kleine Autos (im Maßstab 1:20). Die Menge an Wasserstoff, die mitgeführt werden durfte, war für wenige Meter Fahrtstrecke ausgelegt. Je zwei Autos traten gegeneinander an. In dieser Einstiegsklasse waren die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mindestens 9, höchstens aber 13 Jahre alt. Es traten jeweils zwei Teams gegeneinander an; in dieser Trainingsserie wurden keine Sieger ermittelt.
· Prototype: Das Teilnehmerfeld speiste sich aus Berufsschul- und Universitätsteams. In dieser Klasse waren nur Wasserstoff-Brennstoffzellenantriebe zugelassen und das Mindestalter für die Teilnahme auf 19 Jahre festgelegt. Das favorisierte Team Summa Automotive Racing aus den Niederlanden fuhr am 22. August einen souveränen Sieg ein.
· Stock: Die Fahrzeuge im Maßstab 1:10 sind für eine Renndauer von bis zu sechs Stunden ausgelegt. Zusätzlich zum Wasserstoff dürfen Batterien mit einer Stromstärke bis zu 7.200 mA verwendet werden. Jedes Team erhält 22 Wasserstoff-Stiks. Die Altersklasse umfasst Jugendliche im Alter von 14 bis 19 Jahren. Um dem besonders großen Teilnehmerfeld Rechnung zu tragen, wurden zwei Rennen angesetzt (das Siegerteam stand zum Redaktionsschluss noch nicht fest).
Noch bis 27. August Rennatmosphäre erleben!
- In der Klasse Hybrid kommen ebenfalls 1:10-Fahrzeuge zum Einsatz, die Batterien sind jedoch mit bis zu 3.600 mA wesentlich kleiner – um die Herausforderung für die Teams zu erhöhen. Zur Verfügung stehen 26 Wasserstoff-Stiks. die Pilotinnen und Piloten sind ebenfalls zwischen 14 und 19 Jahre jung. Das Rennen startet am 26. August um 10.00 Uhr, die letzte Runde wird um 16.00 Uhr gefahren.
- Girls in STEM, das Rennen für Schülerinnen und Studentinnen in technisch-naturwissenschaftlichen Fächern (Science, Technology, Engineering, Mathematics), ist für den 27. August, 09.15 Uhr – 11.15 Uhr angesetzt.
Übrigens: Für alle Interessierte und Schlachtenbummler (Mitschülerinnen, Freunde, Familie, mitgereiste Fans…) ist der Eintritt frei. Weitere Informationen: H2GP Weltfinale 2025 - Referenzfabrik.H2