Was ist die Herausforderung?
Sinkende Stückzahlen bei der Produktion von Blechbauteilen führen auch bei Ihnen dazu, dass etablierte Umformverfahren, bspw. mehrstufige Tiefziehprozesse, aufgrund der hohen Werkzeugkosten zunehmend unwirtschaftlich werden? Gegenstrategien wie die Nutzung gemeinsamer Plattformen und Baukästen für mehrere Modelle und Marken im Automobilbau – und damit die künstliche Stückzahlerhöhung durch eine Mehrfachnutzung von Strukturbauteilen – sind aber nicht uneingeschränkt anwendbar.
Welche Lösung haben wir für Sie?
Wir haben mit StaBiFü® eine neuartige Fertigungsmethode entwickelt und am Beispiel eines Sitzquerträgers deren Effizienz bereits nachgewiesen. Durch die Umgestaltung der Prozessschritte – und der damit einhergehenden Vereinfachung der Technologiekette – kann ein erheblicher Teil der Werkzeugkosten eingespart werden. Mehrstufige, bauteilspezifische Umformwerkzeuge werden hierbei auf eine einzelne Stufe reduziert. Die restliche Bearbeitung erfolgt wirtschaftlich mit flexiblen und standardisierten Blechbearbeitungssystemen als Stanz-Biege-Füge-Fertigung. Am Beispiel des Sitzquerträgers wurde die einzig verbliebene, formgebundene und damit bauteilspezifische Umformstufe ressourcensparend als Formschlagprozess ausgelegt.
Im Ergebnis haben wir das benötigte Werkzeugmaterial um 90 Prozent reduzieren und den Blechausnutzungsgrad von 60 auf 77 Prozent erhöhen können. Die Energie- und Ressourcenbilanz des gesamten Herstellungsverfahrens ist damit deutlich verbessert. Zudem hat die innovative Fertigungsmethode das Potenzial zur Erhöhung der Typen- und Änderungsflexibilität in der Fertigung und zur Verkürzung von Anlaufzeiten.
Was steht jetzt konkret zur Verfügung?
Mit StaBiFü® bieten wir Ihnen einen Lösungsansatz für die Gestaltung alternativer Fertigungsprozessketten, um Blechbauteile in kleinen bis mittleren Stückzahlen flexibel zu fertigen. Am Beispiel eines Sitzquerträgers wurde die Wirtschaftlichkeit der Methodik bereits überzeugend unter Beweis gestellt. Diese lässt sich prinzipiell auf andere Blechbauteile übertragen, die heute noch durch mehrstufige Tiefziehprozesse gefertigt werden. Gern prüfen wir für Sie die technologische Machbarkeit und Wirtschaftlichkeit für Ihre individuellen Bauteile und Anforderungen.
Welche Partner waren an der Entwicklung beteiligt?
- TRUMPF Werkzeugmaschinen und TRUMPF Lasertechnik GmbH
- TowerAutomotive
- Förderhinweis: Dieses Forschungs- und Entwicklungsprojekt wurde mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmenkonzept »Forschung für die Produktion von morgen« (Förderkennzeichen: 02PO2250 ff) gefördert und vom Projektträger Karlsruhe (PTKA) betreut.