Höchstfeste Stahlwerkstoffe bieten ein weitgefächertes Anwendungspotenzial sowie ein hervorragendes Kosten-Nutzen-Verhältnis. Darüber hinaus lassen sie sich vergleichsweise einfach recyceln. Laufende Weiterentwicklungen hin zu spezifisch für die jeweilige Anwendung zugeschnittenen Legierungen stellen allerdings die Fertigungstechnologen vor immer größere Herausforderungen bei der effizienten und qualitätsgerechten Fertigung von Komponenten für unterschiedlichste Endanwendungen.
Das Fraunhofer IWU stellt sich in enger Zusammenarbeit mit Partnern aus der Industrie und der Forschung diesen Herausforderungen und entwickelt neue Umformtechnologien bzw. passt etablierte Verfahren auf die Anforderungen der neuen Stahlwerkstoffe an. Die Bandbreite reicht dabei sowohl von der kontinuierlichen Weiterentwicklung der Warmumformung (z. B. Presshärten) als auch der Optimierung in der Umformung bei Raumtemperaturen (z. B. TRIP- und TWIP-Stähle), bis hin zur kryogenen Behandlung von Halbzeugen aus Stahl. Ein wesentlicher Ansatz dabei ist die ganzheitliche Betrachtung der Gesamtprozesskette, angefangen von der funktionsgerechten Werkstoffauswahl und der technologiegerechten Bauteilkonstruktion über die Methodenplanung und die Werkzeugauslegung bis hin zum prototypischen Erproben und Optimieren der entwickelten Lösungen auf industrienahen Maschinen und Ausrüstungen in den Versuchsfeldern des Fraunhofer IWU.