Magnesium-Autotür

Magnesium wird seit langem im Automobilbau eingesetzt: So wurden schon Motorblöcke und Getriebegehäuse des VW Käfer aus diesem Material gefertigt. Dem Magnesium könnte aber auch die Zukunft im Automobilbau gehören. Denn das Metall ist ein Drittel leichter als Aluminium und nicht einmal halb so schwer wie Stahl, besitzt aber fast die gleiche Steifigkeit. Damit stellt es eine echte Alternative zu herkömmlichen Werkstoffen im Karosseriebau dar, denn ein Auto würde dank des geringeren Gewichts weniger Sprit oder Strom verbrauchen.

Beispielhaft haben wir am Fraunhofer IWU eine Autotür aus dem Leichtmetall mit gleichen Eigenschaften entwickelt. Sie wiegt nur 4,7 Kilogramm, während die Stahlausführung 10,7 Kilogramm auf die Waage bringt.

Doch warum ausgerechnet Magnesium? Weil es weltweit in großen Mengen verfügbar ist. Neben seiner hohen Steifigkeit ist es umformbar und auch im lackierten Zustand recycelbar. Wir haben spezifische Umformtechnologien für Magnesium-Knetlegierungen entwickelt, damit sich der Leichtbauwerkstoff zukünftig serienmäßig für die Karosseriefertigung nutzen lässt. Darüber hinaus wurden Grundlagen erarbeitet, um Kennwerte für die Magnesiumverarbeitung zu ermitteln. So wurde eingehend untersucht, wie sich der Werkstoff u. a. beim Fließpressen und Falzen, beim Innenhochdruck-Umformen und Schneiden, beim Laserschweißen und Tiefziehen verhält. Zudem wurden die Umformprozesse mit aufwendigen Simulationen begleitet.

Damit haben wir eine bisher nicht dagewesene Basis geschaffen, um neuartige Produkte und Werkstoffe aus Magnesium herzustellen – nicht nur für den Automobilbau.