Medizintechnik

Innovationen für den Patienten

Ob Endo- oder Exoprothesen, Spritzen oder Pflaster, Hightech oder Massenware – Medizinprodukte sind aus dem klinischen Alltag nicht mehr wegzudenken. Bedingt durch den demografischen Wandel und das zunehmende Durchschnittsalter der Bevölkerung werden auch in Zukunft hohe Erwartungen an die Medizintechnik und deren Entwicklung gestellt. Die Mobilität und das selbstständige Handeln des Patienten müssen bis ins hohe Alter erhalten bleiben. Die Aufgabe unserer medizintechnischer Forschungsarbeiten liegt in der Entwicklung neuer Methoden und Produkte zur Verminderung des Risikos von Eingriffen und der Erhöhung von Implantatstandzeiten.

Die Integration und Anwendung neuer Werkstoffe und Technologien ist dabei unerlässlich. Adaptive Werkstoffe wie Nickel-Titan-Legierungen zeigten bisher, wie viel Potential in neuartigen Materialien steckt. Superelastische Stents (Gefäßstützen) sind aus der heutigen Gefäßchirurgie nicht mehr wegzudenken. Und es steckt noch mehr Potential in diesen adaptiven Werkstoffen. Zukünftig werden Implantate neuartige Funktionalitäten besitzen und einen Beitrag zur Bewältigung der mannigfaltigen Herausforderungen in der Chirurgie leisten. Moderne Diagnostikverfahren für die intraoperative Navigation bzw. die präoperative Planung werden dabei den Chirurgen bei komplexen Operationen und bei der Auswahl geeigneter Implantate unterstützen und zu einer besseren Qualität der Behandlung beitragen.

Im Gesundheitswesen spielt jedoch neben der effektiven Behandlung des Patienten auch der Kostenfaktor eine entscheidende Rolle. Innovative Konzepte werden sich im klinischen Alltag nur durchsetzen, wenn sie bezahlbar sind und gleichzeitig einen deutlichen Vorteil gegenüber dem jetzigen Stand der Technik bieten. Zum Erreichen dieses Ziels ist die Umsetzung fertigungstechnischer Innovationen erforderlich.

Zu den innovativen Fertigungsverfahren zählen die generativen Verfahren, durch die auch patientenspezifische Lösungen möglich werden. Aber auch bei den konventionellen Verfahren gibt es eine stetige Weiterentwicklung. Die Integration von adaptiven Komponenten oder die weitere Präzisierung und Miniaturisierung erlauben die technische Realisierung innovativer Ansätze.

In enger Zusammenarbeit mit Krankenhäusern, Universitätskliniken, Forschungseinrichtungen und Herstellern von Medizinprodukten entwickeln wir Lösungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette von der Idee bis zur technologischen Umsetzung neuartiger Komponenten und Systeme.

Trends

  • steigende Lebenserwartung stellt neue Anforderungen in Diagnostikmethoden, Therapieverfahren und zugehörige Technologien
  • hohe Erwartungen an Endo- und Exoprothesen
  • das Risiko bei medizinischen Eingriffen soll vermindert werden
  • Erhöhung von Implantatstandzeiten mithilfe der Integration und Anwendung neuer Werkstoffe und Technologien
  • Kosten für Patienten und Gesundheitssystem durch innovative Konzepte senken
 

Schwerpunkte unserer Forschung

Ausstattung

Referenzprojekte

 

Robotics for Humans

Roboter dringen immer stärker in neue Bereiche, wie z. B. die Medizintechnik, vor. Ein Großteil der eingesetzten Robotik ist jedoch noch aus starren Gliedern und definierten Gelenken aufgebaut, was ihre Einsatzfähigkeit insbesondere bei sehr komplexen und menschennahen Aufgaben limitiert. Die Kontinuumsrobotik in Kombination mit innovativen Strukturkonzepten, gezielt eingesetzter Sensorik und neu gedachten Bewegungsmechanismen zeigt hier interessante Lösungswege auf.

 

Nachhaltige Medizintechnik

Sterile Einmalprodukte haben einen großen Anteil am Abfallaufkommen in Krankenhäusern und Arztpraxen. Hohe Hygienestandards setzen dem Prinzip »Reuse, Reduce, Recycle« gewisse Grenzen. Dennoch sollte der Anspruch einer nachhaltigen Medizintechnik sein, ressourcenschonender zu wirtschaften und ihre Produkte in eine Kreislaufwirtschaft zu überführen - damit Einweg-Produkte den Weg ins Recycling statt in die Müllverbrennung finden. 

Weitere Referenzprojekte

aus dem Bereich Medizintechnik