Formgedächtnistechnik - Simulation

Werkzeuge zur Auslegung von FGL-Aktoren

Gemessene Werkstoffkennwerte dienen als Grundlage zur Parametrierung verschiedener Simulationsmodelle. So werden Finite-Elemente-Modelle (FEM) eingesetzt, um das mehrachsige thermomechanische Verhalten von FGL-Materialien zu beschreiben – beispielsweise zur Simulation von Federgeometrien. Energiebilanzmodelle ermöglichen die Abbildung des transienten Verhaltens von einachsig belasteten FGL-Elementen. Sie sind relevant für die Entwicklung von Steuerungs- und Regelungskonzepten.

Forschungsschwerpunkte

Dem Aufbau von Modellen mittels FEM gehen stets Charakterisierungsversuche voraus. Ziel dieser Versuche ist es, das thermomechanische Verhalten der jeweiligen FGL-Halbzeuge zu bestimmen. Dazu werden unter anderem Zug- oder Druckversuche sowie kalorimetrische Messmethoden eingesetzt, um die Parameter zu ermitteln, mit denen die Modelle die entscheidenden Materialphänomene in geeigneter Form annähern. Hierfür nutzen wir verschiedene Materialmodelle, aus denen wir entsprechend der Modellanforderungen auswählen.

Ein besonderer Fokus liegt auf der präzisen Abbildung der temperaturabhängigen Spannungs-Dehnungs-Zusammenhänge sowie der Beschreibung der komplexen thermomechanischen Wechselwirkungen zwischen den Formgedächtnis-Komponenten und ihrer umgebenden Struktur. Dies führen wir mittels gekoppelter Modelle durch, die neben der Mechanik auch die Wärmeübertragung in und an der Struktur abbilden. Um das gewünschte Systemverhalten zu erreichen, sind es diese Wechselwirkungen mit angrenzenden Komponenten wie etwa Festkörpergelenken oder Rückstellelementen, die im Modell detailliert dargestellt werden müssen.

Gerne stehen wir Ihnen als kompetenter Partner bei der Lösung von Problemstellungen auf dem Gebiet der Simulation zur Seite. Durch unsere langjährige Erfahrung in der numerischen Abbildung hochfunktionalisierter Systeme können wir Sie gern bei der Auswahl, Auslegung und Integration von Formgedächtnis-Komponenten in Ihre Anwendungen beraten und unterstützen.

Referenzprojekte

 

Kennwertbasierte Auslegungssystematik von Formgedächtnisfedern

Die Entwicklung von FGL-Federn ist komplex: Bislang existieren weder ein geeignetes Auslegungssystem noch standardisierte Methoden zur Bestimmung der erforderlichen Materialeigenschaften. Hohe Entwicklungszeiten und -kosten schränken daher den breiten industriellen Einsatz insbesondere für KMU ein. Um den Zugang zu dieser Technologie zu erleichtern, wurde eine industrietaugliche Auslegungssystematik entwickelt. 

 

Prozessentwicklung zur effizienten Fertigung von FGL-Federn

Das Projekt zielt auf die Entwicklung eines neuartigen Fertigungsprozesses für FGL-Federn ab. Der angestrebte Prozess kommt ohne Werkzeuge während der Umformung und Wärmebehandlung aus. Im Vergleich zum Stand der Technik ergibt sich daraus ein deutlich reduzierter Prozessablauf, der eine effizientere Herstellung von FGL-Drahtkomponenten ermöglicht.

Publikationen zum Thema

Jahr
Year
Titel/Autor:in
Title/Author
Publikationstyp
Publication Type
2023 Determination of Material Parameters and FEM Simulation for the Development of a Design System for Shape Memory Springs
Hiekel, Alexander; Hoffmann, Florian; Krieg, Romina; Theiß, Ralf; Pagel, Kenny; Pelshenke, Christian; Horn, Simon; Mehrbakhsh, Mehrdad; Drossel, Welf-Guntram; Dültgen, Peter
Konferenzbeitrag
Conference Paper
Diese Liste ist ein Auszug aus der Publikationsplattform Fraunhofer-Publica

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