Transparenz in der Produktion - die digitale Bauteilakte

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Unsere Gesellschaft erlebt einen Wandel durch zunehmende Digitalisierung und den wachsenden Fokus auf Nachhaltigkeit. Transparente Produktdaten werden für alle Akteure – von Verbrauchern über Hersteller bis hin zu Entsorgern und öffentlichen Stellen – immer wichtiger. Dabei gewinnen Informationen zu Reparatur, Wiederverwendung und Recycling an Bedeutung. Doch der Austausch dieser Daten zwischen verschiedenen Sektoren bleibt oft noch unzureichend und stellt eine Herausforderung dar, die es zu überwinden gilt, um nachhaltige Prozesse zu fördern und Transparenz über den gesamten Lebenszyklus von Produkten sicherzustellen.

Die Digitale Bauteilakte bietet eine umfassende Datenarchitektur, die Produkt-, Prozess- und Maschinendaten integriert. Sie verwendet einfache Schnittstellen und Protokolle für die effiziente Datensammlung und -abfrage, unterstützt Wissensgraphen für komplexe Produktionsstrukturen, nutzt SPARQL für die Datenfilterung und -aggregation und ermöglicht die Erstellung von Dashboards in Grafana.

Zudem bildet die Digitale Bauteilakte auch die Grundlage für den Digitalen Produktpass (DPP). Ab 2026 wird der DPP zunächst für Textilien, Automobile und Elektrogeräte verpflichtend und ab 2027 für alle eingeführten Produkte. Der DPP ermöglicht die umfassende und einheitliche Bereitstellung von Informationen über den gesamten Produktlebenszyklus. Hersteller können aktuelle Anleitungen in der jeweiligen Landessprache bereitstellen. Betreiber und Fachleute haben Zugang zu den neuesten Daten, und Entsorger können umweltfreundliches Recycling durchführen. Öffentliche Stellen können die Einhaltung rechtlicher Vorgaben überwachen, während Käufer Einblick in die sozialen und ökologischen Bedingungen der Herstellung erhalten. 

Der DPP wird als modularer, erweiterbarer Transportcontainer klare Strukturen bieten. Besonders wichtig sind Standards zur Identifikation, Klassifikation und Erfassung umweltrelevanter Daten. Zur zielgerichteten Umsetzung wird der Datenstandard ECLASS genutzt, der die Anforderungen an Interoperabilität erfüllt, ein anpassbares Baukastensystem bietet und die Übereinstimmung mit internationalen Normen sichert.