Herausforderung
Im Allgemeinen wird beim Blechhydroforming der Hochdruck im Wirkmedium über einen hydraulischen Druckübersetzer generiert und über eine entsprechende Hochdruckleitung in die wirkmedienführende Werkzeugkomponente eingebracht. Dieser Aufbau erfordert eine Hydraulikpresse mit einer externen Wasserhydraulik inklusive Druckübersetzer sowie eine Steuerung und Regelung, die den Druck abhängig von der Schließkraft oder die Schließkraft abhängig vom Druck steuert.
Im Rahmen des durch die Sächsische Aufbaubank geförderten Projekts »Innovative Technologieentwicklung für eine wandelbare PEM-Stacks-Pilotlinie« entwickelt das Fraunhofer IWU das passive Hydroforming zur Herstellung von Bipolarplatten.
Lösung
Beim passiven Hydroforming wird der Druckübersetzer direkt in das Umformwerkzeug und somit in den Kraftfluss der Presse integriert. Wichtig ist dabei, dass die druckerzeugende Oberfläche größer ist als die wirkmedienbeaufschlagte Fläche des umzuformenden Bauteils. Beim Schließen der Presse wird zunächst das Umformwerkzeug geschlossen und im weiteren Hub der für die Umformung nötige Druck generiert. Der Innendruck wird über die Schließkraft und/oder ein eingestelltes Überströmventil geregelt, das beim Überschreiten eines Maximaldrucks automatisch öffnet. Dadurch kann der Prozess auf verschiedensten Pressen realisiert werden. Da kein externer Druckübersetzer benötigt wird, sind zudem deutlich geringere Taktzeiten als beim konventionellen Aufbau zu erwarten.
Das Fraunhofer IWU entwickelt ein Werkzeugsystem, mit dem Bipolarplatten durch passives Hydroforming gefertigt werden können. Damit erfolgt anschließend eine umfassende Prozessanalyse, bei der technologische und wirtschaftliche Potenziale des Verfahrens identifiziert bzw. validiert und quantifiziert werden.
Laufzeit:
Juni 2021 bis Mai 2022
Projektpartner:
Vitesco Technologies GmbH, Xenon Automatisierungstechnik GmbH
Finanzierung:
EFRE/SAB