
Draht-Aktoren bieten ein enormem Potenzial für unterschiedlichste Branchen – von der Medizintechnik, der Automobilindustrie bis hin zum Konsumgütersektor. Doch trotz ihrer vielseitigen Einsatzmöglichkeiten steht die Industrie vor einer zentralen Herausforderung: Die Integration der filigranen Feindrähte in vollautomatisierte Produktionsprozesse ist technisch anspruchsvoll und bislang nur begrenzt gelöst.
Derzeit greifen industrielle Anwendungen fast ausschließlich auf Crimp- oder Spleißverbindungen zurück, um die Drähte in das jeweilige Systemumfeld zu integrieren. Eine standardisierte Methode zur systematischen Gestaltung von Crimpverbindungen, die anwendungsspezifische Anforderungen berücksichtigt, fehlt jedoch. Hinzu kommt, dass bestehende Patentschutzrechte die Entwicklung neuer Lösungen erschweren – viele Schutzansprüche betreffen nicht nur die technische Gestaltung von Formgedächtnisaktoren selbst, sondern auch deren Herstellungsverfahren. Trotz der ausführlichen Schutzrechtssituation bleibt die Übertragbarkeit auf andere Anwendungen erheblich erschwert.
Um diesen Innovationsstau zu überwinden, hat das Fraunhofer IWU ein skalierbares Crimpkonzept entwickelt, das auf eine breite industrielle Anwendbarkeit abzielt. Im Rahmen einer Parameterstudie wurde das Crimpkonzept umfassend charakterisiert. Ein mathematisches Modell ermöglicht es, die entscheidenden Einflussgrößen und deren Wechselwirkungen auf die Verbindungsfestigkeit zu bestimmen. So lassen sich zyklenbeständige Crimpverbindungen nach individuellen Anforderungen auslegen.