Miniaturisierte Parallelkinematik für die Präzisionsteilefertigung

Präzisionsteile für Medizintechnik, Uhren oder Produkte der Schließanlagen- bzw. Schlüsselindustrie werden immer kleiner und zugleich komplexer. Ihre Fertigung geht mit steigenden Anforderungen an Maschine, Technologie und Prozessführung einher. Heutige Anlagen zur Mikro- und Präzisionsbearbeitung sind im Vergleich zu den zu bearbeitenden Teilen überdimensioniert. Ihr Bauraum ist um das 200- bis 500-fache größer als das Werkstück. Sie sind zwei bis sechs Tonnen schwer und kostenaufwändig in Anschaffung und Betrieb.

Dieses Ungleichgewicht lösen wir mittels Parallelkinematik auf. Im BMBF-Verbundprojekt m2FLEX haben wir gemeinsam mit den Industriepartnern Metrom Mechatronische Maschinen, HEITEC Auerbach und OTT-JAKOB Spanntechnik eine miniaturisierte parallelkinematische Produktionsanlage für die flexible Bearbeitung von Präzisionsbauteilen entwickelt. Damit wird eine sprunghafte Verkleinerung von Maschinengröße (<20 Prozent), Maschinenmasse (<10 Prozent), Anschlussleistung (<20 Prozent) und Herstellungskosten (<50 Prozent) gegenüber dem Stand der Technik möglich. Für die 5-Seitenbearbeitung steht ein Arbeitsraum von ca. 100 x 100 x 100 mm³ bei vollem Schwenkwinkel (90°) zu Verfügung. Die Anlage ist modular konzipiert und kann einen Bearbeitungskopf oder das Werkstück über die Parallelkinematik zu verschiedenen Bearbeitungsstationen bewegen und dabei als eigenständige Maschine (stationär und mobil) agieren oder in Produktionsanlagen integriert werden.