Gemeinsame Pressemitteilung von Energy Saxony

Vielfältige Einsatzpotentiale von Wasserstoff in der Lausitz

Wasserstoff bietet die Möglichkeit, den Energiebedarf in der Lausitz bereits bis 2030 signifikant zu dekarbonisieren. Das ist eines der Ergebnisse einer Studie, die das Fraunhofer-Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik IWU heute anlässlich der Lausitzer Energiefachtagung am DEKRA Lausitzring vorgestellt hat. Unter Betrachtung aller potentiellen Wasserstoffverbraucher könnte bis 2030 der Gesamtbedarf an Wasserstoff in der Wirtschaftsregion Lausitz auf ca. 160.000 Tonnen pro Jahr ansteigen.

© Fraunhofer IWU

Im Auftrag der Wirtschaftsregion Lausitz (WRL) hat das Fraunhofer IWU untersucht, in welchem Maße aus erneuerbarem Strom gewonnener, sogenannter grüner Wasserstoff fossile Energieträger in der Lausitz ersetzen kann. Während in den Bereichen Gebäude und Industrie Wasserstoff sukzessive fossiles Erdgas ersetzen kann, bieten sich im Verkehrssektor zahlreiche Optionen wie z.B. Wasserstoff-Brennstoffzellenantriebe oder synthetische Kraftstoffe für Verbrennungsmotoren an. Für das Jahr 2030 geht die Studie u.a. von einem Anteil von 5% Brennstoffzellen-PKW, 32,5% Brennstoffzellen-Bussen und einem 20%-Anteil Wasserstoff im Erdgasnetz aus. Um diese Bedarfspotentiale von ca. 160.000 Tonnen pro Jahr 2030 zu erreichen, wäre eine installierte Elektrolyseleistung von über 1500 MW erforderlich. 

Dass diese Überlegungen weit mehr sind als bloße Theorie, zeigte das sehr große Interesse an der Lausitzer Energiefachtagung und den dort vorgestellten Praxisbeispielen. Neben den Energieministern der Länder Brandenburg und Sachsen, Prof. Dr. Jörg Steinbach und Wolfram Günther, die auf die strategische Bedeutung der Wasserstoffwirtschaft speziell für die Strukturwandelregionen verwiesen, nahm auch Elisabeth Winkelmeier-Becker, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundeswirtschaftsminister, teil. Sie verwies auf die Nationale Wasserstoffstrategie, die aktuell in der Bundesregierung abgestimmt wird.

Über 330 Gäste nutzten die Tagung, um einen umfassenden Überblick über die Initiativen und Projekte zu erhalten, die bereits heute die Wasserstoffwirtschaft in der Lausitz entwickeln. Es nahmen auch Fachleute aus Polen und Tschechien teil. Die Hoffnung der Veranstalter ist es, dass die Wasserstoff-/ Brennstoffzellentechnologie Basis für enge grenzüberschreitende Kooperationen in den Strukturwandelregionen sein wird.