
Da die benötigten Energien und damit auch die Belastung von Maschinen und Werkzeugen bei der elektromagnetischen Umformung mit der umzuformenden Fläche ansteigen ist das Verfahrung besonders für kleinere bis mittlere Bauteilgrößen geeignet. Die Verfahrensvorteile können aber auch für größere Bauteile nutzbar gemacht werden, indem die EMU mit konventionellen Fertigungsverfahren kombiniert bzw. in diese integriert wird. Hier bieten sich insbesondere Verfahrens wie das Tief- oder Streckziehen an. Es sind aber auch Kombinationen mit dem Strangpressen, dem Walzprofilieren, der IHU oder anderen etablierten Verfahrens zur Blech oder Profilumformung denkbar. Grundsätzlich wird die globale Bauteilgeometrie durch konventionelles Umformen erzeugt, während die EMU eingesetzt wird, um einen kritischen Bereich nachzuformen, in dem das konventionelle Umformen allein nicht das gewünschte Ergebnis liefern kann. So können lokal komplexe Nebenform- oder Designelemente und kleine Bauteilradien bis hin zu scharfen Kanten realisiert werden. Gleichzeitig wird die Bildung von Einschnürungen oder Rissen vermieden bzw. deutlich reduziert. Als Werkzeug für die EMU wird ein sogenannter Induktor eingesetzt, der bei Integration in einen Tiefziehprozess je nach gewünschter Wirkrichtung der EMU in den Stempel oder die Matrize integriert werden kann, um die elektromagnetische Umformung im unteren Totpunkt des Tiefziehprozesses, d.h. unter voller Tiefziehlast, durchzuführen. Durch die im Vergleich zum Tiefziehen kurze Umformdauer bei der EMU sind bei geeigneter Prozessführung und Parallelisierung von Kondensatorladezeiten und automatisierten Handhabungsprozessen ähnlichen Prozesszeiten wie beim konventionellen Tiefziehen zu erwarten.
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