Neues Dialogformat für Kunden, Fachwelt und interessierte Öffentlichkeit

Fraunhofer IWU Open House erfolgreich gestartet

In Chemnitz war Premiere für das neue Veranstaltungsformat des Fraunhofer IWU. Das erste Open House widmete sich dem Thema »Produktionstechnik für die Energiewende« und erreichte ein breites Publikum.

Drei Tage, drei verschiedene Formate für unterschiedlichste Zielgruppen. Mit seiner neuen Veranstaltungsreihe »Fraunhofer IWU Open House« tritt das Institut in einen Austausch mit Partnern, Kunden und einer interessierten Öffentlichkeit – jedes Jahr zu einem aktuellen Thema. Neben Fachvorträgen und Expertenrunden boten die »Energy Days« vom 13. bis 15. Juni in Chemnitz auch vielfältige Einblicke in die Arbeit der Forschenden am IWU.

 

Open for NextGen: das Angebot für Schulklassen

 

Eine grüne Fabrik mit 100 Prozent nachhaltiger Produktion – geht so etwas überhaupt und geht so etwas auch bei uns in Deutschland? Was heißt eigentlich Leichtbau, warum braucht man ihn im Automobilbau und was hat das mit den Eigenschaften von Aluminiumschaum zu tun? Wasserstoff – alle reden drüber, aber wie sieht so ein Wasserstoffantrieb tatsächlich aus und wie funktioniert er? Antworten auf Fragen wie diese gab »Open for NextGen«, ein maßgeschneidertes Angebot für Schulklassen der Jahrgangsstufen 8 bis 11. Natürlich nicht in Form von trockenen Monologen, sondern spielerisch, auf den Punkt und mit viel Raum für Fragen an die Forschenden. Mit einem klaren Ziel: der nächsten Generation Lust auf eine Karriere in der anwendungsorientierten Forschung machen. »Wir haben uns als IWU richtig ins Zeug gelegt, um die Auszubildenden und Studierenden von morgen für die Wissenschaft zu begeistern. Wir forschen an der Produktionstechnik der Zukunft und wollen mit dieser Veranstaltung die Begeisterung am Mitgestalten auf die nächste Generation übertragen«, so Institutsleiter Prof. Martin Dix.

© Fraunhofer IWU
Elisa Ruth Bader mit einer Schulklasse am Stand »Pultrusion« (Verfahren zur Herstellung faserverstärkter Kunststoffe)
© Fraunhofer IWU
Sebastian Melzer erläutert einem Fachbesucher die Vorteile der neu entwickelten Walztechnologie für die Herstellung von Bipolarplatten, die für Brennstoffzellen und Elektrolyseure benötigt werden.

Open for Industry: Hausmesse für Industriepartner

 

Lust auf eine klimaneutrale Zukunft machte »Open for Industry«, die Hausmesse für Industriepartner und Interessenten aus der Wirtschaft mit über 60 Impulsen, Diskussionsrunden und Live-Vorführungen im Versuchsfeld. Themenschwerpunkte waren dabei nachhaltige Produktion und Energiewende, nachhaltige Produkte und klimaneutrale Fabriken, energie- und ressourceneffiziente Prozessketten sowie Produktionstechnik und Nutzungsszenarien für Wasserstoff. Viele Positivbeispiele für gelebte Nachhaltigkeit in Unternehmen zeigten, dass innovative Technologien und intelligente Prozesse den Weg in eine klimaneutrale Zukunft weisen. Roberto Rossetti und Dr. Stefan Fenchel von der BMW Group gaben wichtige Anstöße zur Ressourcenschonung in Produktion und Produkt; Lisa-Alexandra Reehten aus der Geschäftsleitung von Bosch Climate Solutions GmbH wies nachdrücklich auf die Wettbewerbsvorteile hin, die der Industrie aus konsequentem Klimaschutz erwachsen.

In der Podiumsdiskussion »300 Jahre Nachhaltigkeit: jetzt wird es ernst!« waren sich Frau Reehten, Institutsleiter Prof. Martin Dix und Dr. Leopold von Carlowitz sowie Dr. Christoph von Carlowitz einig: Hans Carl von Carlowitz hatte als Oberberghauptmann in Freiberg (Sachsen) bereits Anfang des 18. Jahrhunderts gefordert, der Mensch dürfe in den Wäldern immer nur so viel Holz fällen, wie durch planmäßige Aufforstung wieder nachwachsen könne; im dritten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts sei es nun höchste Zeit, auf die weltweite Verknappung von Rohstoffen mit einer konsequenten Kreislaufwirtschaft zu antworten. 

© Fraunhofer IWU
Klimaneutrale Fabrik und Wasserstofftechnologien als Besuchermagneten am Tag der offenen Tür
© Fraunhofer IWU
Dieses Wasserstofftierchen guckt am freundlichsten, findet Dr. Ulrike Beyers Team

Open for Public: Tolle Resonanz beim Tag der offenen Tür

 

Besonderer Andrang herrschte zu »Open for Public«, dem Tag der offenen Tür: rund 600 Besucherinnen und Besucher sind ein neuer Rekord für das Fraunhofer IWU und Ausweis für das große Interesse der Öffentlichkeit an Forschungsthemen mit hoher gesellschaftlicher Relevanz. Dr. Ulrike Beyer, Abteilungsleiterin Referenzfabrik.H2, freute sich besonders über viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei der Führung zu den Wasserstofftechnologien: »Wir haben mit dem etwas plakativen Titel ›Keine Angst vorm Wasserstoff‹ offenbar einen Nerv getroffen und viele Fragen zur Produktion und Nutzung von Wasserstoff beantworten können. Und haben viele Denkanstöße von den Kleinsten mitgenommen. Die hatten wir gebeten, mit dem Malstift ihrer Kreativität zum Stichwort Wasserstofftierchen freien Lauf zu lassen«.

Die zweite Ausgabe des Open House ist für den Juni 2024 am Instituts-Standort Dresden geplant.