Innovationsallianz Green Carbody Technologies (InnoCaT)
Wenn es darum geht, welchen Beitrag ein Fahrzeug zum Klimaschutz leisten kann, denkt man in der Regel zunächst an den Kraftstoffverbrauch, der nicht zuletzt vom Gewicht der Karosse abhängt. Aber bereits bei der Herstellung bestehen große Einsparungs- und Effizienzsteigerungspotenziale. Immerhin entfällt ein Viertel des totalen Energieaufwands im Leben eines Autos auf dessen Herstellung, ein erheblicher Teil auf die Karosseriefertigung.
Wie lassen sich Produkte ressourceneffizient fertigen? Welche neuen Herstellungsverfahren werden benötigt, um Material und Energie einzusparen? Mit diesen Fragestellungen beschäftigte sich die vom Bundesforschungsministerium geförderte und vom Fraunhofer IWU gemeinsam mit dem Industriepartner Volkswagen koordinierte Innovationsallianz »Green Carbody Technologies (InnoCaT®)«, die im Ergebnis der Fraunhofer-Studie zur Energieeffizienz in der Produktion initiiert worden ist. Mehr als 60 Partner aus Industrie und Forschung erarbeiteten in 30 Teilprojekten und mit einem Investitionsvolumen von insgesamt ca. 100 Millionen Euro Lösungen für die Automobilproduktion.
Die Verbundforschung spannte inhaltlich den Bogen vom Werkzeugbau über das Presswerk und den Karosseriebau bis hin zur Lackierung. Über allem stand die Herausforderung, den Materialausnutzungsgrad und die Energieeffizienz zu verbessern. Dabei ging es nicht nur darum, an den einzelnen, singulären Stellschrauben im Fertigungsprozess zu drehen, sondern die Fertigung als Ganzes zu betrachten. Eine wesentliche Aufgabe bestand deshalb darin, eine durchgängige, gewerkeübergreifende Planung für energie- und ressourceneffiziente Prozesse, d. h. einzelne Prozessschritte und ganze Prozessketten, zu etablieren.
Zur Verdeutlichung der Einzelergebnisse und der im Detail verifizierten Lösungsangebote wurde das Konzept einer Referenzkarosserie, gefertigt in einer adäquaten Referenzfabrik, entwickelt und genutzt. Das Novum: Diese steht firmen- und fahrzeugunabhängig als Benchmark zur Verfügung. Damit werden die erreichbaren Einsparpotenziale nicht nur erstmals und im Zusammenhang abgebildet, sie dienen gleichzeitig bei der Implementierung neuer technologischer Konzepte, verbesserter Fertigungstechnik und erweiterter Planungstools als Referenzwerte für eine energie- und ressourcenschonendere Automobilproduktion.