Am Fraunhofer IWU wird das E3-Konzept weiterentwickelt, das die Betrachtungsebenen von Technologien und Anlagen, von Logistik- und Fabrikprozessen sowie von der Einbindung des Menschen in die Produktion in einen neuen analytisch-methodischen Kontext setzt. Die drei "E" stehen für die drei Forschungslinien Energie- und Ressourceneinsparung, Lösungskonzepte für eine Emissionsneutrale Fabrik sowie eine Neubetrachtung der Einbindung des Menschen in die Produktion. In der »E³-Forschungsfabrik Ressourceneffiziente Produktion« werden in den Kompetenzbereichen "Antriebsstrang", "Karosseriebau" und "Daten- und Energiemanagement 2.0" neue Technologien und Produktionstechniken sowie fabrikplanerische Konzepte für die energie- und ressourceneffiziente Produktion erarbeitet und gemeinsam mit Industriepartnern praxisnah erprobt.
Fallen Maschinen aufgrund eines Fehlers aus, kommt dies Unternehmen teuer zu stehen – so auch im Presswerk. Mit dem Presswerk 4.0 wollen wir die fehlerbedingten Stillstandszeiten um mindestens die Hälfte reduzieren. Durch gezielte Vernetzung von Daten in der Produktion können Mitarbeiter Fehler schneller erkennen und beheben. Intelligente, vernetzte Maschinen gleichen Störeinflüsse aus, sodass Material verarbeitet werden kann, das im Ausschusscontainer landen würde.
Die Linked Factory stellt als Daten- und Dienstplattform einen integralen Baustein auf dem Weg zur Umsetzung innovativer Lösungen zur Unterstützung flexibler Produktionsstrukturen dar. Der am Fraunhofer IWU verfolgte Lösungsansatz zur durchgängigen Datenintegration in komplexen Produktionssystemen wendet Prinzipien des Semantic Web im Kontext von Produktionsumgebungen an. Entwickelt werden Modelle und Werkzeuge zur Abbildung der Planungs- und Betriebsdaten von Produkten, Prozessen und Anlagen sowie zugehöriger Sensorik. Diese Daten aus der Produktionsumgebung werden mithilfe der verwendeten Linked Data-Basistechnologien in komplexen Zusammenhängen kombiniert, ausgewertet und verarbeitet.
Zukunftsfähige MES müssen die Energieeffizienz als zusätzliches Ziel der Fertigungssteuerung integrieren. Ebenso, wie sie heute den Fertigungsleiter durch Visualisierung (Aufträge, Anlagen etc.) unterstützen und Regelwerke bzw. Heuristiken zur Terminierung, Losgrößen- und Belegungsplanung bereitstellen, sind energiesensitive Steuerungsfunktionen erforderlich. Das am Fraunhofer IWU entwickelte eniMES bietet hierfür ein generisches Framework zur Integration energiebezogener MES-Funktionen der Feinplanung und Prozesskontrolle für energiesensitive Steuerungssoftware.